Meine Füße und Beine waren ja dafür in diese Woche etwas ruhiger zu starten, aber da nur noch am Montag das Sommerwetter halten sollte musste ich das ja doch irgendwie ausnutzen. Nach der Arbeit bin ich also mit dem Bus bis Marble Arch gefahren und von dort aus durch den Hyde Park gelaufen. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange unterwegs bleiben, aber der Park ist wirklich sehr weitläufig. Zunächst war ich durch den Rose Garden und wollte dann zum „Diana, Princess of Wales Memorial Fontain“. Es wirkte immer so als wenn der gleich um die Ecke ist, aber der ist in nem ganz anderen Parkabschnitt (x__x) Und im Endeffekt war es nicht das, was ich erwartet habe. Ich hatte irgendwie mit ner Statue + Wasser drum rum oder so gerechnet, aber das ist nur so ein komischer ovaler Wasserlauf. Allerdings kann der zur Abkühlung genutzt werden. Auf meinem Stadtplan habe ich dann entdeckt, dass ganz in der Nähe Kensingthon Castle ist, also bin ich dort noch hin. Auf dem Weg dahin kam ich an der Albert Memorial Hall vorbei. Die hätte ich aber fast verpasst, wäre gegenüber nicht ein Denkmal, dessen Spitze über die Bäume ragt. Das Schloss war zu der Zeit natürlich schon geschlossen und derzeit wird da auch gebaut. Da bereits die Sonne so langsam unterging bin ich noch zur Tower Bridge gefahren um ein paar schöne Fotos zu machen 🙂 Dann ging es aber endlich ab nach Hause.
Für Dienstag waren Gewitter angesagt, sodass ich eigentlich nach der Arbeit nach Hause wollte. Beim Aufwachen kam mir aber der Gedanke, dass ich doch das auch nutzen kann um endlich mal ins Musical zu gehen. Gedacht, getan. Der Titel dieses Artikel verrät vielleicht einigen schon, wohin es ging: Das Phantom der Oper (*____*) Man könnte schon fast sagen, damit hat sich für mich ein Kindheitstraum erfüllt. Denn in der Grundschule hatten wir im Musikunterricht mal Musicals behandelt, darunter auch das Phantom und seitdem wollte ich es mal sehen. Und nun hat es endlich geklappt. Entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber geile Scheiße war das toll O____O Ich hatte echt Pipi in den Augen XD Die Musik an sich ist ja schon traumhaft und dann bei dem Sound! Auch die Kulissen waren sagenhaft. Ich hatte mich im Vorfeld ja gefragt, wie die das eigentlich mit den Katakomben machen wollen.* Aber das war echt klasse!!! Im Vergleich zu Deutschland ist mir aufgefallen, dass es in dem Theater gar keine Gaderobe gibt ö.ö also jeder behielt seine Sachen bei sich. Es hatte auch niemand was wegen meiner großen Kamera gesagt … Ich saß zwar relativ weit hinten, klar bei dem Preis, aber ich konnte trotzdem sehr gut sehen (siehe Foto). Lustig fand ich, dass während der Pause ein „Safety Curtain“ runtergelassen wurde (also nicht das es den gab sondern dass das dort groß drauf stand).
Am Mittwoch ging es nach der Arbeit nur kurz zum Piccadily Circus zu HMV und Cool Britannia Preise vergleichen und im Japan Centre nachfragen wie viel ein Flyer am Notice Board kosten würde. Auf dem Weg dahin hätte mich fast ein Fahrrad erwischt … vllt hätte ich doch nicht bei römisch-grün über die Straße gehen und in die falsche Richtung schauen sollen … Zuhause habe ich mich dann endlich mal etwas ausgeruht, und nebenbei Kassensturz gemacht. Das hat mir gezeigt, dass ich im Juni bis dahin richtig sparsam war und somit ohne schlechtes Gewissen die Konzertkarte endlich kaufen gehen kann.
Dies habe ich dann also am Donnerstag nach der Arbeit getan. Es gab dabei nur das Problem, dass meine Email-Adresse beim System schon belegt war, da ich die Bestellung ja schon von Berlin aus probiert hatte. Ein Glück das ich zwei Adressen habe 🙂 Im Onlineshop des Ladens hatte ich bereits gesehen, dass sie hier eine DVD-Box nochmals günstiger als bei Forbidden Planet hatten. Aber als ich sie in der Hand hatte und schon am Überlegen war sie zu kaufen, hatte ich doch das Gefühl, dass der Preis anders war als im Onlineshop. Da ich am Geldautomaten zu doof zum Rechnen war, reichte mein Geld eh nur für die Konzertkarte. Daheim stellte ich fest, dass das gut war, denn online kostets wirklich weniger (o.O) und zwar immerhin £8 …
Am Freitag war ich nach meiner Mittagspause auf einmal richtig fertig. Trotzdem bin ich noch, an Euston vorbei, bis nach Camden Town gelaufen. Und dort habe ich tatsächlich Lidl gefunden. Yeah! Zuvor war ich noch in der Camden Library, wo die Bücher seltsamerweise keine Signatur haben … Von Camden Town aus ging es zurück zu King’s Cross, wo ich endlich Platform 9 3/4 gefunden habe 🙂 Beim letzten Mal war ich tatsächlich zweimal dran vorbei gelaufen … Von dort aus ging es dann aber endlich Richtung Bett.
Da mein Akku nahe Null war, beschloss ich dieses Wochenende im Grünen zu verbringen. So ging es am Samstag auf zum Richmond Park. Das hieß dass ich von Waterloo aus mit der National Rail fahren durfte. Ich hätte auch die UBahn nehmen können, aber das wär ja langweilig gewesen. Vom Bahnhof aus war es dann auch noch ein ganz schönes Stück bis zum Park. Auf dem Weg dahin kommt man dann bei den Terrace Gardens vorbei. Der Ausblick dort war einfach traumhaft (auch dank des Wetters). Wirklich. Man konnte sehr weit schauen, wie sich die Themse durch die Landschaft schlängelte und drumherum Felder, Wiesen und Wäldchen. Am liebsten wär ich da geblieben. Aber ich wollte ja noch in den Richmond Park. Dort soll es ja auch einen Hügel geben, von dem aus man einen schönen Blick auf London (bis St. Paul’s!) haben soll. Ich bin mir nicht sicher ob ich diesen Hügel gefunden habe … von einer Stelle aus konnte ich die Stadt sehen, aber ich bezweifle irgendwie doch, dass es diese Stelle war. Ich durfte dort jedoch feststellen, dass meine Vorstellungen von einem Park grundlegend falsch sind. Hier in London habe ich ja schon bemerkt, dass Parks doch etwas größer ausfallen können, aber dort in Richmond Park hat man echt das Gefühl einfach nur in nem Wald bzw auf nem Feld zu sein. Von einer Stadt ist nichts mehr zu merken (ausser die Flugzeuge alle 5 Min Richtung Heathrow). Eigentlich hatte ich erwartet bis Abends warten zu müssen um ein paar Rehe zu sehen, aber gerade als ich Pause gemacht habe kamen welche in meiner Nähe vorbei 🙂 Im Gegensatz zu den anderen Londoner Parks gibt es dort aber recht wenig Eichhörnchen. Dafür aber Horden von Kaninchen! Auf der Pferdekoppel habe ich über 30 Kaninchen auf einmal gezählt! Was es dort jedoch selten gibt sind Toiletten, wie ich feststellen durfte. Nach sechs (!!!) Stunden kam ich an dem Tor an, an dem ich auch reingekommen bin, und habe dort endlich eine gefunden. In solchen Momenten wünscht man sich dann doch männlich zu sein, da ich aber keine Wechselhose dabei hatte, wollte ich es lieber nicht versuchen in den Wald zu gehen … Anhand eines (der spärlich verteilten) Lageplans habe ich dann festgestellt, dass ich gerade mal eine Ecke des Parks abgelaufen bin (O___O). Wikipedia hat mich dann freundlicherweise im Nachhinein aufgeklärt, dass der Richmond Park mit einer Fläche von 10 km² der größte der königlichen Parks in London ist … das merkt man! Es lohnt sich aber dort mal hinzugehen.
Sonntag ging es dann also wieder ins Grüne. In der Camden Library hatte ich am Freitag Flyer von Wanderrouten für London entdeckt (desöfteren findet man hier auf den Straßen runde Zeichen, die eine dieser Routen kennzeichnen) und habe dort gesehen, dass hier ganz in der Nähe ein Wald ist. Nach einem kurzen Check wie ich fahren muss, ging es dann Mittags los. Bis zum Bus in Hainault lief auch alles nach Plan … und dann kam der Plan ins Spiel. Nämlich der Busfahrplan. Anders als in Berlin stehen hier an den Plänen nämlich nicht die kommenden Stationen sondern nur eine Beschreibung wo die sich befinden. Ist irgendwie schwer zu erklären. Also … auf dem Plan stand „Hainault Forrest“, dort wollte ich auch hin. Aber es kam keine Station mit diesem Namen! Es kam „Hainault Forrest High School“, „Forrest Lane“ und „Hainault Forrest Golf Club“. Sind ja aber andere Namen als auf dem Plan dachte ich mir nur und bin weitergefahren … und dann kam plötzlich irgendne Straße, die gar nichts mehr mit dem Wald zu tun hatte. Da der Bus eh anhielt bin ich raus und hab auf dem Plan dort gesehen, dass wir schon am Wald vorbei sind (>____>). Also durfte ich wieder zurück laufen. Vielleicht war es dort nicht spannend genug um hier ausführlich darüber zu berichten, aber ich fand es sehr erholsam. Dort gibt es auch einen kleinen Zoo. Und hinter dem Wald erstrecken sich wieder Felder 🙂 Anscheinend gibt es dort auch Reiterhöfe, denn mir sind ein paar Reiter entgegengekommen und der Boden zeugte auch von früheren Reittouren. Fast hätte ich mich dort verlaufen, aber glücklicherweise sind dort genug Schilder sodass ich doch noch rechtzeitig zum Abendessen zu hause war.
* Eventuell sollte erwähnt werden, dass ich bisher nur bei Cats und Der König der Löwen war und dort ja relativ wenig bis gar keine Kulissenwechsel sind.
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